Gedicht des 13-jährigen Franz Werfel, abgedruckt im Prager Tagblatt am 4. Dezember 1931
Oh wie sehnt er sich nach seinem Bette,
Nach der süßen, kaum verlassenen Wärme!
Ausgestoßen unter Menschenschwärme
Läuft er, rennt er durch die Gassenkette.
Uhren schlagen grausam um die Wette,
Stürzend sich auf ihn mit kaltem Lärme,
Und es brennen Magen und Gedärme,
Ach, daß er nur nicht verschlafen hätte!
Wie er springt! Er keucht und weint beim Laufen,
Bis im Schulhaus er im Gange steht,
Und im Zimmer sieht das staubige Raufen.
Er faßt langsam: Es ist nicht zu spät ...
Und er läßt sich nieder, zu verschnaufen.
doch sein erster Laut ist ein Gebet!
Die Sexta 1905 – Klassenfoto mit Franz Werfel (oberste Reihe, Zweiter von links)