Mein Name ist Jörg Mielczarek, ich lebe in Bonn und bin Buch- und Literaturliebhaber. Schon in jungen Jahren habe ich Buch um Buch verschlungen, sodass meine Berufswahl nach dem Abitur nicht überraschte: Ich machte eine Ausbildung zum Buchhändler.

1999 habe ich meinen eigenen Fachverlag gegründet. 2011 schrieb ich das Buch „Von Untertanen, Zauberbergen, Menschen ohne Eigenschaften“, meine Liebeserklärung an die Literatur der Weimarer Zeit.
Heute folgen über 5.100 Menschen meiner Community zum Thema auf Facebook – was mir zeigt, dass viele meine Leidenschaft teilen. Ein Grund mehr, der Literatur der Weimarer Republik ein Forum zu bieten.
Guten Tag Herr Mielczarek,
Ihr Blog ist mir eine gute Anregung zum Lesen und ich habe mir daraufhin schon das eine oder andere Buch gekauft, zuletzt Heinrich Hauser: Donner überm Meer.
Heute mal von mir eine Anregung: Es gab in den, Jahren 1923 – 1925 eine Buchreihe „Außenseiter der Gesellschaft“, erschienen im Verlag „Die Schmiede“, die ich recht interessant finde. Insgesamt sind 14 Bände erschienen, pro Band jeweils ein anderer Autor. Einige davon sind vielleicht aus heutiger Sicht nicht mehr so interessant, aber ein paar verdienen doch sich daran zu erinnern:
Egon Erwin Kisch: Der Fall des Generalstabschefs Redl
über den österreichischen hochrangigen Militär, der zum Spion wurde,
Alfred Döblin: Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord
mit dem Versuch, die psychische Situation der Täterinnen grafisch darzustellen, etwas, was ich zuvor noch nie gesehen habe,
Leo Lania: Der Hitler-Ludendorf-Prozess
über den Prozess zu dem versuchten Staatsstreich in München am 9. November 1923, Leo Lania konnte sich sicher nicht vorstellen, dass der von ihm portraitierte Adolf Hitler 10 Jahre später Reichskanzler sein würde,
Theodor Lessing: Haarmann – Die Geschichte eines Werwolfs
über einen legendären Massenmörder aus Hannover, der nicht nur eine ganze Reihe junger Männer umgebracht, sondern auch deren Fleisch verkauft hat.
Theodor Lessing verdient dabei eine besondere Beachtung. Ihm gelang es zwar sich nach der „Machtergreifung“ in die Tschechoslowakei in Sicherheit zu bringen. Aber er war bei den Nazis wohl so verhasst, dass gedungene Mörder beauftragt wurden um ihn im Ausland umzubringen.
Auf diese Buchreihe bin ich aufmerksam geworden durch eine Edition von 120 Büchern, die etwa 2008 entstand um auf die in der Bücherverbrennungs-Aktion der Nazis 1933 verbrannten Bücher und deren Autoren hinzuweisen, die „Bibliothek verbrannter Bücher“.
Freundliche Grüße
Eberhard Seipp
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Ganz lieben Dank für diesen Kommentar, Herr Seipp. Dieser Blog wurde überhaupt erst ins Leben gerufen, um solche Kommentare zu erhalten. Ich habe mich riesig gefreut.
Die Besprechung von Kischs Redl finden Sie bereits hier. Ja, Döblins „Die beiden Freundinnen und ihr Giftfall“ hat mich auch sehr beeindruckt.
Leo Lanias „Der Hitler-Ludendorff-Prozess“ wäre sicher schon veröffentlicht worden, wenn der Text bereits gemeinfrei wäre. Wunderbar geschrieben!
Was Theodor Lessings „Haarmann“ betrifft – ich habe das Buch noch nicht gelesen. Aber das hole ich nach. Vielen Dank für Ihren Tipp!
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