3. Januar
Die sechste Ausgabe der vom deutschen Schriftsteller Wieland Herzfelde herausgegebenen dadaistischen Zeitschrift “Die Pleite” wird verboten. Erst 1923 kann die nächste Nummer erscheinen.
13. Januar
Wegen anhaltender Proteste von katholischer Seite müssen die am 5. Januar in Berlin begonnenen Aufführungen des Heinrich-Lautensack-Stücks „Pfarrhauskomödie“ abgebrochen werden.
20. Januar
Der deutsche Schauspieler und Intendant Victor Barnowsky inszeniert an dem von ihm seit 1913 geleiteten Berliner Lessing-Theater das Schauspiel „Hölle, Weg, Erde“ des expressionistischen Dichters Georg Kaiser.
5. Februar
In der Kunsthalle Basel werden erstmals Aquarelle und Landschaftsbilder von Hermann Hesse ausgestellt. Der am 2. Juli 1877 geborene Hesse hat erst im Alter von 40 Jahren mit der Malerei begonnen.
21. Februar
Auf einer Zugfahrt nach Berlin schreibt Bertolt Brecht sein Gedicht „Erinnerung an die Marie A.“
12. März
Im Berliner Staatlichen Schauspielhaus wird Frank Wedekinds Drama „Der Marquis von Keith“ in der Inszenierung von Leopold Jessner uraufgeführt. In den Hauptrollen spielen Tilla Durieux und Fritz Kortner.
26. März
Im Wiener Burgtheater wird Arthur Schnitzlers Lustspiel „Die Schwestern oder Casanova in Spa“ uraufgeführt.
28. März
Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Schauspiel „Der weiße Heiland“ in Berlin.
24. April
In München wird die erste Einzelausstellung des Malers und Grafikers George Grosz eröffnet. Kurze Zeit später veröffentlicht Grosz sein erstes Mappenwerk „Gott mit uns“, in dem er mit scharfer Satire das deutsche Bürgertum und den Militarismus angreift.
24. Juli
Der Volksdichter Ludwig Ganghofer stirbt in Tegernsee.
22. August
Mit Hugo von Hofmannthals „Jedermann“ eröffnen die ersten Salzburger Festspiele.
13. September
Im Selbstverlag bringt Ernst Jünger seine Tagebuchaufzeichnungen aus dem 1. Weltkrieg heraus. Er gibt dem Buch den Namen In Stahlgewittern.
1. Oktober
Bekannte deutsche Autoren – u.a. Thomas Mann, Gerhart Hauptmann und Hermann Sudermann – schließen sich bei einem Treffen in Berlin zum „Verband deutscher Erzähler“ zusammen. Dieser soll dem „Verfall der Buchkultur“ in Deutschland entgegenwirken.
14. Oktober
Das unter anderem von Erwin Piscator begründete „Proletarische Theater, Bühne der revolutionären Arbeiter Groß-Berlins“, feiert mit drei Einaktern in Kliems Festsälen im Arbeiterbezirk Neukölln seine Premiere. Es ist der erste ernstzunehmende Schritt zu einem politischen Theater in Deutschland.
28. Oktober
Am Schauspielhaus Dresden wird das Drama „Jenseits“ des Lyrikers und Dramatikers Walter Hasenclever uraufgeführt. Regie führt Berthold Viertel.
29. Oktober
An den Vereinigten Deutschen Theatern in Brünn (heute Brno) wird das Schauspiel „Gas II“ des deutschen Dramatikers Georg Kaiser, eines der bedeutendsten Vertreter des literarischen Expressionismus, uraufgeführt. Die Premiere im Deutschen Reich findet am 13. November 1920 am Neuen Theater Frankfurt statt.
15. November
Im Nürnberger Stadttheater wird Ernst Tollers Revolutionsdrama “Masse Mensch” uraufgeführt (Regie: Friedrich Neubauer). Angesichts der politischen Brisanz des Stücks genehmigen die Behörden nur eine geschlossene Vorstellung vor Gewerkschaftlern.
1. Dezember
Max Brods Drama „Die Fälscher“ wird in Königsberg uraufgeführt.
10. Dezember
Im Berliner Schauspiehaus wird mit dem Schauspiel „Kreuzweg“ erstmals ein Drama des 23-jährigen Carl Zuckmayer aufgeführt.
23. Dezember
Im Berliner Schauspielhaus wird der gesamte, aus 10 Szenen bestehende Zyklus „Der Reigen“ von Arthur Schnitzler uraufgeführt. Die Aufführung löst einen Skandal aus.